Über 1.000 Personen mit eigener E-Mail-Adresse zwischen 18 und 55 Jahren hat das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Webhosters STRATO zu ihrer E-Mail-Nutzung befragt. Zusätzlich wurden mehr als 300 Vertretende der „Gen Z“ (Generation Z, 16 bis 24 Jahre) befragt. Ergebnis: Über alle Generationen hinweg bleibt die E-Mail das wichtigste Element der digitalen Kommunikation. Sieben von zehn Befragten (69 Prozent) haben mehr als eine E-Mail-Adresse. Dabei zeigt sich: Trotz Social Media ist E-Mail auch für die Jüngeren essenziell. Drei Viertel (74 Prozent) der 16- bis 24-Jährigen haben mehr als eine E-Mail-Adresse. Zudem haben sie eine höhere Zahlbereitschaft für Mail-Dienste als der Rest der Bevölkerung.

Wann und wie lesen die Deutschen ihre privaten E-Mails?

Wie E-Mails gelesen werden, unterscheidet sich stark nach Altersgruppe: Während drei von vier 16- bis 24-Jährigen ihre Mails zu 73 Prozent über eine E-Mail-App abrufen, sind dies bei den anderen Befragten 54 Prozent. Bei der Frage, wie oft ins eigene Postfach geschaut wird, siegen die Jüngeren: 61 Prozent der Befragten checken ihre E-Mails zweimal täglich oder häufiger – bei der Gen Z sogar 68 Prozent.

Viele zwischen 18 und 55 Jahren (44 Prozent) lesen E-Mails sogar noch vor dem Frühstück. Bei der Gen Z landet der Blick morgens jedoch zuerst bei TikTok, Instagram und anderen Social-Media-Kanälen (44 Prozent), aber auch 37 Prozent der 16- bis 24-Jährigen lesen ihre Mails vor der ersten Mahlzeit am Tag. Für alle Befragten ist die Lektüre von E-Mails demnach wichtiger als die der Nachrichten (28 Prozent, 23 Prozent Gen Z) oder das Checken des Wetterberichts (22 Prozent aller Befragten und in der Gen Z).

Sind die Deutschen bereit, für E-Mail-Dienste zu bezahlen?

Mit 12 Prozent ist die Zahl derer, die für E-Mail-Dienste zahlen, bei allen zwischen 18 und 55 Jahren gering. Auch bei der Gen Z sind es nur 8 Prozent. Das Interesse an bezahlten Angeboten ist aber vorhanden: 13 Prozent der Nicht-Zahlenden können sich konkret vorstellen, künftig für einen E-Mail-Dienst zu bezahlen. Die Gen Z scheint mit dem Bezahlen für Digitales vertrauter: Für 19 Prozent der 16- bis 24-Jährigen ist die Nutzung eines kostenpflichtigen Mail-Angebots denkbar.

Wofür würden sie bezahlen?

Ganz oben auf der Wunschliste stehen ein verbesserter Schutz vor Spam und Viren (45 Prozent, 36 Prozent der Gen Z) sowie mehr Speicherplatz für E-Mails und Anhänge (44 Prozent, 35 Prozent Gen Z). Dieser Punkt ist vor allem angesichts der Tatsache relevant, dass 24 Prozent der Befragten schon mindestens einmal keine Mails mehr senden oder empfangen konnten, weil der E-Mail-Speicher voll war, bei der Gen Z sogar 29 Prozent.

Platz drei der Liste unterscheidet sich zwischen den Altersgruppen: Für 34 Prozent der 18- bis 55-Jährigen ist der verschlüsselte Versand und Empfang von E-Mails das drittwichtigste Bezahlmotiv, in der Gen Z ist dies der kostenlose Kundenservice per E-Mail, Telefon und Social Media. Trotz häufiger Nutzung amerikanischer Anbieter scheint diese Generation sensibel für Datenschutz: Für die Datenspeicherung in deutschen Rechenzentren und deutschen Datenschutz würde fast ein Drittel (28 Prozent) der 16- bis 24-Jährigen Geld in die Hand nehmen, bei den anderen Befragten sind es ebenfalls 28 Prozent. Klimaneutralität ist laut Umfrage ein Aspekt, für den nur etwa jede*r Fünfte extra zahlen würde (16 Prozent der 18- bis 55-Jährigen, 18 Prozent der 16- bis 24-Jährigen).

Ein Vorteil bezahlter Mail-Postfächer ist die komplett personalisierte E-Mail-Adresse. 45 Prozent der Befragten sind daran interessiert (54 Prozent Gen Z), die Endung hinter dem @-Zeichen selbst zu bestimmen. 21 Prozent (24 Prozent der Gen Z) sind sogar bereit, für diese Möglichkeit zu bezahlen. Woran liegt es dann, dass nur 13 Prozent eine E-Mail-Adresse mit eigener Domain nutzen; bei der Gen Z immerhin 17 Prozent? Unkenntnis könnte die Ursache sein: Schließlich haben 39 Prozent aller Befragten noch nie davon gehört, dass sie die Endung hinter dem @-Zeichen selbst festlegen können.

Was die Endungen hinter dem Punkt betrifft, sind die Nutzenden eher klassisch: Mehr als die Hälfte der Befragten ordnet „.de“ als attraktiv und sehr attraktiv sowie seriös und sehr seriös ein; dicht gefolgt von „.com“ und „.info“. Am wenigsten Vertrauen haben sie in die Endung „.me“. Diese empfinden 48 Prozent (54 Prozent Gen Z) als unseriös. Auch die Endungen „.digital“ (44 Prozent, 51 Prozent Gen Z) oder „.shop“ (40 Prozent, 37 Prozent Gen Z) halten die Befragten für weniger glaubwürdig.

„Je jünger die Menschen sind, desto mehr Wege für digitale Kommunikation kennen sie. Trotzdem bleibt die eigene E-Mail-Adresse das Fundament aller digitalen Kommunikation. Ob Job-Bewerbung, Austausch mit der Uni-Dozentin, Online-Shopping oder Registrierung im Web – ohne eigene E-Mail-Adresse geht nichts und das wird sich so schnell nicht ändern”, betont Claudia Frese, CEO von STRATO, und ergänzt: „Das persönliche E-Mail-Postfach ist der verlässliche Speicher aller Nachrichten, Dateien und Dokumente, die ich sende oder empfange, und kann es über Jahrzehnte hinweg bleiben.”

Bildquellen

  • strato-mail-umfrage_1920x1080_01: STRATO