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– Klimawandel sollte für EP oberste Priorität haben, sagen
EU-Bürger*innen erstmals in einer Eurobarometer-Umfrage
– Sechs von zehn Europäer*innen finden, dass jugendgeführte
Proteste direkte Auswirkungen auf Politik haben sollten
– EP-Präsident Sassoli wird an UN-Klimakonferenz COP25 teilnehmen
Die Bekämpfung des Klimawandels sollte die oberste Priorität des Parlaments sein, wie eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage zeigt. Jugendgeführte Klimaproteste werden dabei als großer Einflussfaktor hervorgehoben.

Den „Klimawandel bekämpfen und unsere Umwelt, Ozeane und Biodiversität erhalten“ sollte das vorrangige Thema für das Europäische Parlament sein, sagen die EU-Bürger*innen in einer neuen europaweiten Eurobarometer-Umfrage, die vom Europäischen Parlament in Auftrag gegeben und im Oktober 2019 durchgeführt wurde. Der Klimawandel war bereits einer der Hauptgründe für die Teilnahme an der Europawahl im Mai, insbesondere für junge Menschen. Jetzt setzen die Bürger*innen den Klimawandel zum ersten Mal an die Spitze einer Eurobarometer-Prioritätenliste.

EU-weit sprechen sich 32 % der Bürger*innen für den Kampf gegen den Klimawandel und für den Schutz der Umwelt als wichtigstes Thema aus, mit dem sich die Abgeordneten befassen sollten. Es ist der am häufigsten genannte Punkt in 11 Mitgliedstaaten, insbesondere in Schweden (62 %), Dänemark (50 %) und den Niederlanden (46 %). Auch in Deutschland führt der Punkt die Liste der wichtigsten Themen an (40 %).

In der Eurobarometer-Umfrage wurden die Teilnehmer*innen auch gefragt, welche Umweltthemen am dringlichsten sind. Eine absolute Mehrheit der Europäer*innen (52 %) glaubt, dass der Klimawandel sei, gefolgt von Luftverschmutzung (35 %), Meeresverschmutzung (31 %), Entwaldung und der wachsenden Menge an Abfällen (jeweils 28 %).

Parlamentspräsident David Maria Sassoli (S&D, IT), der am Montag in Madrid ankommt, um an der Eröffnung der UN-Klimakonferenz COP25 teilzunehmen, sagte: „Diese Umfrage zeigt sehr deutlich, dass die Europäer von der EU Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels erwarten. Gestern hat das Europäische Parlament in Straßburg eine Entschließung angenommen, in der es den Klima- und Umweltnotstand in Europa und weltweit erklärt. Wir hören unseren Bürgern zu und betonen, dass es wichtig ist, den Worten auch Taten folgen zu lassen“.

Jugendproteste machen einen Unterschied

Im Laufe des Jahres haben jugendgeführte Proteste Millionen von Menschen in der EU und weltweit mobilisiert.

Die neue Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass fast sechs von zehn EU-Bürgern*innen zuversichtlich oder überzeugt sind, dass jugendgeführte Proteste direkte Auswirkungen auf die Politik auf nationaler und europäischer Ebene haben.

Menschen in Irland (74 %), Schweden (71 %) und Zypern (70 %) sind sehr überzeugt, dass die Proteste zu politischen Maßnahmen auf EU-Ebene führen werden, verglichen mit 42 % der Bürger*innen in Tschechien und 47 % im Vereinigten Königreich. In Deutschland glauben 63 %, dass die Proteste zu politischen Maßnahmen in der EU führen werden. 68 % der Deutschen glauben, dass die Proteste zu politischen Maßnahmen in Deutschland führen werden.

Hintergrund

Seit 1973 misst die Eurobarometer-Umfrage, wie die europäischen Bürger*innen die EU wahrnehmen und was sie von ihr erwarten.

Das Umfrage-Institut Kantar hat die Daten für diese Eurobarometer-Umfrage erhoben. Die Feldarbeit fand vom 8. bis 22. Oktober 2019 in allen 28 EU-Mitgliedstaaten statt. Eine repräsentative Stichprobe von 27.607 Befragten über 15 Jahren wurde für den Bericht persönlich interviewet. Die vollständigen Daten werden am 10. Dezember 2019 veröffentlicht, der Bericht zum Klimawandel kann hier heruntergeladen werden:

Eurobarometer-Umfrage zum Klimawandel (Englisch):
http://ots.de/OU2W22

Entschließung des Europäischen Parlaments zum Klima- und
Umweltnotstand: http://ots.de/3y8cJq

Brüssel/Berlin (ots)

Bildquellen

  • Eurobarometer-Umfrage: obsEuropäisches Parlament 2019
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