Die Schließung sämtlicher Schulen in Nordrhein-Westfalen stellt die Lehrerinnen und Lehrer täglich vor neue Herausforderungen. Gemeinsam suchen Sie in ihren Schulen nach Wegen, den Unterrichtsstoff auch weiterhin pädagogisch sinnvoll zu vermitteln. Dabei nutzen die Lehrkräfte vor allem digitale Wege der Wissensvermittlung. „Ich bin sehr stolz auf den Einsatz und die Kreativität der Kolleginnen und Kollegen. Die Schließung war unbestritten notwendig, doch der Unterricht sollte weitergehen. Und genau das wird gerade auch an Gymnasien und Gesamtschulen in NRW umgesetzt“, so Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologen-Verbandes Nordrhein-Westfalen (PhV NW).
Digitale Defizite bei der Ausstattung der Schulen
Der Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer wird allerdings immer wieder von technischen und administrativen Hindernissen ausgebremst. So sind nur die wenigsten Server an den Schulen in NRW in der Lage, die deutlich gestiegenen Zugriffszahlen zu verarbeiten. Kommunikation findet so nur eingeschränkt statt, obwohl Lehrerinnen und Lehrer genauso wie Schülerinnen und Schüler zu mehr bereit wären. „Im Moment rächt sich die deutlich verspätet gestartete Digitalisierung der Schulen in NRW. Wir haben keine ausreichende und einheitliche Infrastruktur und auch eine gemeinsame Lernplattform fehlt. Die Kolleginnen und Kollegen behelfen sich jedoch zum Teil sehr kreativ mit Emails und Drittanbieterlösungen. Die Herausforderungen sind für alle Beteiligten groß. Das überhaupt Unterricht und Wissensvermittlung stattfinden, sei fast ausschließlich dem großartigen Einsatz der Lehrkräfte zu verdanken.
Gut durchdachte und faire Voraussetzungen für Prüfungen und Abiturklausuren schaffen
Die Grundlagen für die anstehenden Benotungen und Prüfungen sind noch nicht abschließend geklärt. So stellen sich Fragen, ob das Abitur verschoben werden soll, die Abiturinhalte aufgrund der aktuellen Situation reduziert werden, die ausfallenden Klassenarbeiten nachgeschrieben werden und ob die Teilnahme an digitalen Unterrichtsinhalten bewertet werden kann. Hier wird das Ministerium für Schule und Bildung in Nordrhein-Westfalen schnellst möglich, aber wohl durchdacht Klarheit schaffen müssen. „Uns helfen in dieser herausfordernden Situation jetzt keine Schnellschüsse“, erklärt Sabine Mistler.