Das Interesse der Deutschen an mobilen Bezahlmöglichkeiten steigt rasant an. Google Pay verzeichnete bei den Suchanfragen ein Wachstum von 3.074 Prozent, bei Apple Pay ist es immerhin ein Plus von 813 Prozent. Auf Platz drei bei den Deutschen landet Amazon Pay mit einem Anstieg von 191 Prozent. Doch auch altbewährte Zahlungsmethoden wie Debitkarte (+167 Prozent), auch als Girokarte bekannt, und Lastschriftverfahren (+136 Prozent) scheinen bei den Deutschen weiterhin auf steigendes Interesse zu stoßen. Das ergibt eine aktuelle Analyse der Online-Visibility-Management-Plattform SEMrush.

Die Top 10 Zahlungsmethoden nach Wachstum der Suchanfragen (Suchanfragen von 2016 bis 2019):

1. Google Pay (+ 3.074 Prozent)
2. Apple Pay (+ 813 Prozent)
3. Amazon Pay (+ 191 Prozent)
4. Debitkarte (+ 167 Prozent)
5. Lastschriftverfahren (+ 136 Prozent)
6. Transferwise (+ 110 Prozent)
7. Bitcoin (+ 105 Prozent)
8. Samsung Pay (+ 54 Prozent)
9. Paypal (+ 22 Prozent)
10. American Express (+ 18 Prozent)
Google Pay und Apple Pay starteten 2015 in den USA. 2018 folgte dann auch Deutschland. Vor dem Deutschland-Rollout zu Beginn des Analysezeitraums im November 2016 waren die Suchanfragen mit 1.600 und 14.800 Suchen noch überschaubar, stiegen aber in den folgenden Monaten und nach der Einführung sowie mit der wachsenden Anzahl an teilnehmenden Partnerbanken stark an, bedingt durch den Informationsbedarf der Nutzer. Amazon Pay gibt es bereits seit 2007. Das drittstärkste Wachstum erklärt sich durch das ungebremste Interesse am Onlineversandhändler und dessen Zahlungsmethode.

Paypal mit Abstand am beliebtesten

Betrachtet man die durchschnittlichen monatlichen Suchanfragen aus diesem Jahr unabhängig vom Wachstum, ergibt sich eine andere Rangfolge. 2019 liegt Paypal auf Platz 1 (5.021.000), und das mit großem Abstand vor Bitcoin (766.200) und American Express (110.550).

Die Top 10 Zahlungsmethoden der Deutschen nach Suchanfragen (durchschnittliche monatliche Suchanfragen der Deutschen zwischen Januar und Oktober 2019):

1. Paypal (5.021.000)
2. Bitcoin (766.200)
3. American Express (110.550)
4. Transferwise (83.900)
5. Apple Pay (81.000)
6. Kreditkarte (68.900)
7. Mastercard (60.700)
8. Google Pay (41.630)
9. Ethereum (40.740)
10. Sofortüberweisung (38.280)
Etablierte Zahlungsmethoden haben weniger Erklärungsbedarf und werden weniger gesucht. Stattdessen haben die Kunden Interesse an Alternativen zu etablierten Zahlungsmetoden. PayPal gibt es zwar auch schon seit 2002, erfreut sich aber ungebrochener Beliebtheit ohne starkes Wachstum bei den Suchanfragen, da es heute längst eine gängige, sichere und einfache Zahlungsmethode ist, ob mobil oder am Desktop.

Auch die meistgesuchten Fragen der Deutschen im Web spiegeln das große Interesse an Paypal wider. 2019 wurde die Frage „Wie funktioniert Paypal?“ pro Monat durchschnittlich 10.600 Mal bei Google eingegeben. Auch die Fragen „Was ist Paypal?“ (4.360) und „Mit Paypal bezahlen?“ (3.390) finden sich in den Top 10 wieder. Größtenteils informieren sich die User über die einzelnen Zahlungsmethoden und wie sie funktionieren – und zwar nicht nur über neue, sondern auch über altbewährte. Es scheint, als ob auch Debitkarte, Lastschriftverfahren und Sofortüberweisung nicht allen Usern geläufig sind.

Zahlungsmethoden im Web: Was die Deutschen wissen wollen (durchschnittliche monatliche Suchanfragen der Deutschen zwischen Januar und Oktober 2019):

1. Wie funktioniert Paypal? (10.600)
2. Was ist Paypal? (4.360)
3. Was ist Giropay? (4.160)
4. Was ist eine Debitkarte? (4.090)
5. Was ist Lastschrift? (3.390)
6. Mit Paypal bezahlen? (3.390)
7. Wie funktioniert Apple Pay? (2.850)
8. Wie funktioniert eine Kreditkarte? (2.300)
9. Was ist Sofortüberweisung? (2.200)
10. Was kostet ein Bitcoin? (2.190)

Methodik

SEMrush hat analysiert, nach welchen Zahlungsmethoden die Deutschen gesucht haben. Dazu wurde für den Dreijahreszeitraum von November 2016 bis Oktober 2019 die Häufigkeit der Eingabe der jeweiligen Schlagwörter bei Google erhoben. Die Analyse spiegelt lediglich ein Interesse der Deutschen wider. Mit den real getätigten Transaktionen können die Suchanfragen nicht in Verbindung gebracht werden.

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