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Am Online-Handel gab es in den letzten Monaten kein Vorbeikommen. Stationäre Geschäfte waren aufgrund des Lockdowns temporär geschlossen – geshoppt wurde im Internet. Dabei wurde sogar diskutiert, ob eine Welt ohne „Offline-Shopping“ möglich ist. Doch für die meisten Deutschen ist das Shoppingerlebnis im stationären Handel immer noch die beliebteste Einkaufsmöglichkeit. Aus diesem Grund setzt Dustin Dahlmann, Geschäftsführer von InnoCigs, auf den lokalen Handel mit einer Multi-Channel-Lösung. Denn als E-Zigaretten-Großhändler sind die Beratung und das Testangebot, vor allem für Neukunden im Einzelhandel, unverzichtbar. Durch einen eigenen Online-Shop können beide Angebote aber optimiert werden. Die Frage ist, was kann man aus der aktuellen Lage lernen?

Transformationsbeschleuniger Corona

Viele deutschen Unternehmen erlebten während des bundesweiten Lockdowns einen einhundertprozentigen Einbruch der stationären Einnahmen. Wer frühzeitig in eine eigene Online-Präsenz investiert hatte, konnte die Verluste minimieren und teilweise auffangen. Der Hamburger E-Zigaretten-Produzent und -Großhändler InnoCigs verzeichnete dabei eine Steigerung zum Online-Endkundenhandel unter den bestelenden Händlern um ein Drittel. So haben die Maßnahmen teilweise zu einer Verlagerung des stationären Umsatzes in den Online-Bereich geführt. Allerdings geht das Unternehmen davon aus, dass es sich bei dieser Entwicklung nur um einen temporären Trend handelt. Die vergangene Zeit war geprägt von Home-Office, Online-Treffen und digitalem Konsum. Ein analoges Shoppingerlebnis konnte zudem nicht gewährleistet werden, wird aber mit weiteren Lockerungen umso bedeutender für die Gesellschaft sein.

Folglich sieht man, dass der Online-Handel durch die Corona Krise weiter ausgebaut wurde. Von einem kompletten Transformationsbeschleuniger kann hier jedoch nicht gesprochen werden. Eine aktuelle Studie von Forrester Consulting und Bloomreach zeigt, dass über 50 Prozent der Kunden mehr Waren online bestellt haben – darunter auch Produkte, welche diese im Normalfall offline gekauft hätten. Allerdings waren über zwei Drittel der deutschen Einkäufer unzufrieden mit dem Handling der Seiten. Es konnten nicht die gewünschten Suchkriterien eingestellt werden und die Produktinformationen waren nicht detailliert genug.

Customer Experience als höchstes Gut für den stationären Handel

Im Bereich des E-Zigaretten-Fachhandels ist die Wichtigkeit der stationären und lokalen Geschäfte omnipräsent. Die Kunden profitieren dabei von einer professionellen Beratung und können neue Geschmäcker sowie Geräte direkt vor Ort testen. So kann auf jede individuelle Vorliebe und Wünsche eingegangen und geholfen werden. Dafür verfügen alle Filialen des Fachhandels über eine sogenannte Liquid Bar, die zum Testen der unterschiedlichen Liquids einlädt.

Fachliche Beratung, Testgeräte und der Einkauf als Erlebnis sind die größten Vorteile für einen Laden vor Ort. InnoCigs setzt zudem auf eine starke eigene Webpräsenz, bei der alle Informationen rund um die E-Zigarette in Erfahrung gebracht werden können. Hier zeichnet sich eine Tendenz ab, die den stationären Handel mit dem Onlineshop verschmelzen lässt. Dies erlaubt dem Kunden den Einkauf online vorzubereiten und im Laden selbst gezielt nachzufragen. Kleinere Produkte oder Vorratspackungen können Stammkunden, falls sie einmal keine Zeit für den Besuch im Geschäft haben, ganz einfach online bestellen.

Der stationäre Handel als Showroom

Die letzten Monate haben gezeigt, dass eine Online-Sichtbarkeit für Unternehmen unabdingbar ist. Dennoch wiegt die fehlende Präsenz im stationären Handel für einige Branchen schwerer als für andere. Als Großhändler für E-Zigaretten kann InnoCigs keine Werbung in Form von Anzeigen oder Online-Banner schalten. Die lokalen Geschäfte sind für das Unternehmen eine zusätzliche Werbeplattform, die InnoCigs mehr Sichtbarkeit verleiht. Diese Präsenz ging verloren, wodurch vor allem Neukunden nicht auf alternative Produkte zum Tabak aufmerksam wurden. Die eigenen Filialen dienen so auch als Showroom in den verschiedene Liquids und E-Zigaretten ausprobiert werden können – eine Möglichkeit, die besonders in der Zeit nach dem Lockdown an Bedeutung gewinnen wird.

Das Hamburger Unternehmen InnoCigs sieht die aktuelle Situation dabei nicht als Transformationsbeschleuniger in Richtung des Online-Handels. Dagegen unterstreicht es vielmehr die Bedeutung einer Multi-Channel-Lösung. Da die heutige Kundschaft allgemein sehr heterogen ist, können die Anforderungen des Handels individuell an den Kunden ausgerichtet werden. So kann dieser selbst entscheiden, ob er lieber das Onlineangebot wahrnimmt oder im stationären Handel einkauft. Gleichzeitig können so verschiedene Zielgruppen adressiert werden, was allerdings auch eine genaue Kenntnis der eigenen Käufer voraussetzt. So bleibt der stationäre Handel, auch mit den aktuellen Einschränkungen zukunftsfähig und kann durch spezifische Online-Angebote erweitert werden.

Dustin Dahlmann ist Geschäftsführer und Gründer der InnoCigs GmbH & Co. KG und ist u.a. für den Bereich Kommunikation des Unternehmens verantwortlich. Gemeinsam mit seinem Bruder Dennis Dahlmann hat er InnoCigs vom kleinen Drei-Mann-Unternehmen zu einem der führenden Großhändler Deutschlands entwickelt. Das Unternehmen beeindruckt durch ein breites Sortiment sowohl im stationären Handel als auch mit einem eigenen Onlineshop. InnoCigs beschäftigt in Deutschland über 60 Mitarbeiter und verfügt über ein Vertriebsbüro in Paris und ein Büro in China.

Bildquellen

  • Dustin Dahlmann: InnoCigs
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