Frauen verdienen im Durchschnitt noch immer deutlich weniger als Männer: Statistisch gesehen beträgt der Gehaltsunterschied 21 Prozent. Umgerechnet in Zeit, bedeutet diese Gehaltslücke, dass Frauen 77 Tage eines Jahres „umsonst“ arbeiten, wenn sie sich mit ihren männlichen Kollegen vergleichen. Symbolisch markiert der „Equal Pay Day“ den Tag, ab dem Frauen für ihre Arbeit bezahlt werden. Der „Equal Pay Day“ fällt dieses Jahr wegen des Schaltjahres auf den 17. März.
„Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern ist eine der großen Ungerechtigkeiten der Wirtschaft. Allerdings reicht es nicht, das zu beklagen. Der 17. März ist zwar ein mahnendes Datum, die Aktionen an diesem Tag geben aber leider nur sehr wenig Auskunft darüber, worin der Gehaltsunterschied begründet liegt“, verdeutlicht der aus Kärnten stammende Führungsexperte und Bestseller-Autor Ronald Hanisch. Hanisch leitet als Projekt-Manager für internationale Konzerne Projekt-Teams und hat in dieser Funktion an hunderten Bewerbungsverfahren teilgenommen. Sein Fazit: „Frauen müssen nicht weniger verdienen als Männer. Frauen sollten lernen, mehr zu fordern, mutiger aufzutreten und ihre weiblichen Kompetenzen stärker in den Fokus zu rücken.“ In einer Interviewreihe und mehreren Fachartikeln arbeitet Ronald Hanisch, der durch sein Buch „Das Ende des Projektmanagements“ auch als „Projekt-Doctor“ bekannt ist, das Thema auf. Vier wesentliche Ursachen nennt der Experte für den statistischen Gehaltsunterschied: „Wenn Männer eine Stellenanzeige lesen, bewerben sie sich auch dann, wenn sie nur 60 Prozent der genannten Voraussetzungen erfüllen, Frauen bewerben sich erst mit deutlich mehr als 90 Prozent Übereinstimmung“, so der Leadership-Profi. Frauen müssten forscher werden und dürften ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Hinzu kommt, dass vorwiegend weibliche Eigenschaften wie Kommunikationsfähigkeit, Integrationsfähigkeit, Vielseitigkeit und Belastbarkeit in verschiedenen Rollen häufig gar nicht in den Stellenanzeigen genannt würden. Diese seien aber gerade in komplexen Projekt- und Teamstrukturen sehr wichtig. „Das führt zu weniger weiblichen Bewerbern und dazu, dass weniger Frauen die Gelegenheit bekommen, ihre Vorzüge im Bewerbungsverfahren zu präsentieren“, bemängelt Hanisch. Hier seien auch die Unternehmen gefragt, Stellenanzeigen und Anforderungsprofile offener zu formulieren. „Mehr Weiblichkeit tut Unternehmen gut. Das ist im Interesse aller: der Bewerberinnen, der Unternehmen und der Gesellschaft“, ist sich Hanisch sicher.
Als weitere Ursachen für die Gehaltsunterschiede nennt Hanisch, dass weibliche Bewerber im Rahmen von Gehaltsverhandlungen einfach weniger forderten. „Wenn eine Stelle mit 125.000 Euro Jahresgehalt dotiert und kalkuliert ist, fordert der Mann 140.000 Euro und die Frau 90.000 Euro. Im Rahmen der Verhandlung landet dann der Mann bei 130.000 Euro, die Frau bei den geforderten 90.000 Euro“, berichtet Hanisch aus seiner Praxis. „Welches Unternehmen zahlt schon freiwillig mehr, wenn es nicht gefordert wird. Auch hier ist Mut und Selbstbewusstsein gefragt“, macht der Leadership-Profi deutlich.
„Eines aber sollten Frauen nicht versuchen: so zu sein und aufzutreten wie Männer.“ Das werde weder gewünscht noch honoriert. Im Gegenteil. Viele Unternehmen suchten weibliche Bewerber und Führungskräfte gerade wegen ihrer besonderen weiblichen Kompetenzen. Weitere Informationen zum „Equal Pay Day“, zu Gehaltsunterschieden zwischen Frauen und Männern sowie ausführliche Interviews und Stellungnahmen gibt es unter https://ronaldhanisch.com/frauen-in-fuehrungspositionen-vortrag-anfragen.
Weitere Informationen über den „Projekt-Doctor“ Ronald Hanisch, Ausschnitte aus seinen Keynotes, Impulse rund um die Themen Führung und Projektmanagement sowie jede Menge Hintergründe gibt es unter www.ronaldhanisch.com.