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Die Diskussionen um Reichweite und Ladeinfrastrukturen für Elektro-Autos werden das vorherherrschende Thema für die deutsche Automobilindustrie im Jahr 2020 sein. Das legt zumindest der aktuelle Report „Automobilbranche im Umbruch 2020“ der BWA Akademie („Consulting, Coaching, Careers“) nahe. Der Studie liegt eine Umfrage unter 100 Managern und Experten aus der deutschen Automobilbranche zugrunde. Auf einer Wichtigkeitsskala von 1 (sehr wichtig) bis 6 (unwichtig) erhielt das Themenpaar Reichweite/Ladeinfrastruktur für E-Autos mit 1,9 von den Befragten die mit Abstand höchste Bedeutung zugemessen. 38 Prozent der Befragten räumen dem Thema oberste Priorität (1) ein, weitere 24 Prozent werten es mit 2 bzw. 3 auf der Prioritätenskala.

„Die Tatsache, dass die Fragen, wie weit fährt mein Wagen mit einer Batterieladung und wo kann ich am schnellsten laden an erster Stelle stehen, ist ein klarer Indikator dafür, dass sich die Beteiligten sehr konkret mit der E-Mobilität auseinandersetzen“, analysiert Studienleiter Harald Müller, Geschäftsführer der BWA Akademie. Er stellt fest: „Es geht nicht mehr an erster Stelle darum, den Diesel noch erhalten zu wollen, sondern wie E-Autos in Deutschland verkauft und genutzt werden können.“

Immerhin belegen die Diskussionen um Verbrennungsmotoren und drohende Fahrverbote den zweiten Platz mit einer Wichtigkeitseinstufung von 2,4. Der generelle Trend zur E-Mobilität liegt mit 2,5 an dritter Stelle, gleichauf mit den gesetzlichen Vorgaben zu Emissionen. Die weitere Reihenfolge auf der Bedeutungsskala stellt sich laut BWA-Studie wie folgt dar: gesetzliche Vorgaben insbesondere zu Emissionen (2,5), verlorenes Vertrauen in die Automobilhersteller (3,0), Verunsicherung der Verbraucher beim Neuwagenkauf (3,1), verlorenes Vertrauen in die Verkehrspolitik (3,5) und Unsicherheit bei eventuellen Hardware-Nachrüstungen (3,6). Ein Drittel der befragten Manager und Experten räumt dem Trend zur E-Mobilität höchste Priorität ein; beinahe genauso viele (30 Prozent) setzen das verlorene Vertrauen in die Autohersteller an erste Stelle. Der Verkehrspolitik lastet hingegen nur ein Viertel der Befragten den Vertrauensverlust über allen anderen Aspekten an.

„Die Hersteller haben in der Dieselkrise mehr Vertrauen verloren als die Politik“, bewertet BWA-Chef Harald Müller. Er ergänzt: „Das drückt sich offensichtlich auch im Neuwagengeschäft aus. So steht die Verunsicherung der Kunden beim Kauf eines neuen Autos für die Hälfte der Befragten an erster oder zweiter Stelle. Mit anderen Worten: 2020 wird als das große Jahr der Unsicherheit auf Käuferseite erwartet. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass daher manch ein potenzieller Kunde den Autokauf ein oder zwei Jahre verschieben wird, bis sich mehr Klarheit abzeichnet. Für die Branche ist das allerdings ein verheerendes Signal, auf das sie bereits mit der Ankündigung von Stellenabbau reagiert hat. Doch es genügt sicherlich nicht, sich von Mitarbeitenden zu trennen. Entscheidend ist vielmehr die Ausrichtung der Mann- und Frauschaft auf die neuen Herausforderungen. Ich sehe da einen enormen Bedarf an Training, Coaching und professionellem Personalmanagement, auf das sich die Automobilhersteller einstellen sollten.“

Überblick der gravierendsten Veränderungen für die Automobilbranche in 2020 (1= sehr wichtig, 6= unwichtig):

  1. Diskussionen um Reichweite und Ladeinfrastruktur für E-Autos (Bedeutungsgrad: 1,9)
  2. Diskussion um Verbrennungsmotoren (2,4)
  3. (Drohende) Fahrverbote (2,4)
  4. Trend zur E-Mobilität (2,5)
  5. Gesetzliche Vorgaben insbesondere zu Emissionen (2,5)
  6. Verlorenes Vertrauen in die Automobilhersteller (3,0)
  7. Verunsicherung der Verbraucher beim Neuwagenkauf (3,1)
  8. Verlorenes Vertrauen in die Verkehrspolitik (3,5)
  9. Unsicherheit bei eventuellen Hardware-Nachrüstungen (3,6)

Quelle: BWA Report „Automobilbranche im Umbruch 2020“

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