Spätestens seit der Pandemie hat sich unsere Art zu Arbeiten grundlegend verändert. Im Zuge von Remote Work haben sich zahlreiche Möglichkeiten eröffnet, die das tägliche Arbeiten einfacher, unkomplizierter und angenehmer machen. Mit diesen neuen Rahmenbedingungen entstehen auch neue Ideen, wie Teambuilding ab sofort vielfältiger und abwechslungsreicher gestaltet werden kann.

Wie wäre es zum Beispiel, wenn man zwar arbeiten muss, aber dabei gleichzeitig Urlaub machen möchte? Dann wird aus Arbeiten (Work) und Urlaub (Vacation) eben einfach eine “Workation”! Die Idee dahinter klingt traumhaft, doch sind das nicht eigentlich zwei vollkommene Gegensätze? Philipp Reittinger, Geschäftsführer und Mitgründer von ZweiDigital, spricht in seinem Gastbeitrag über die Vorteile von Workation als Team und erklärt, wie das Konzept tatsächlich funktionieren kann.

Frischen Wind in den Arbeitsalltag bringen

Wer kennt es nicht: Ist man erst einmal in seiner Routine gefangen, laufen viele Dinge automatisiert ab – ohne dass man noch groß darüber nachdenkt. Ähnlich ist das bei Arbeitsabläufen, was für Kreativität und Spaß an der Arbeit nicht gerade förderlich ist und dazu führt, dass einfach nur noch nebeneinander her gearbeitet wird anstatt wirklich gemeinsam als Team.

Die Lösung für dieses vermeintliche Problem liegt auf der Hand: Einfach mal raus aus dem Alltag! Hierfür ist eine gemeinsame Workation optimal geeignet, denn was holt einen schneller und leichter aus dem immer selben Muster an Tages- und Arbeitsabläufen heraus als ein Standortwechsel?

Neues Umfeld, neuer Arbeitsplatz oder auch eine ganz neue Umgebung: Statt am Schreibtisch arbeiten immer mehr Menschen in den Bergen oder am Strand – alles was benötigt wird, ist eine stabile Internetverbindung.

Aber nicht nur die eigene Arbeitsroutine erhält so einen neuen Anstrich: Auch Kolleg:innen lernt man bei einer gemeinsamen Workation ganz anders kennen. Anstatt sich über den alltäglichen Stress im Büro auszutauschen, bieten sich nun auch mal Gelegenheiten für Gespräche auf einer persönlichen Ebene, die über den Arbeitskontext hinausgehen.

Ein weiterer Vorteil von Workation, der nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die Tatsache, dass das Wissen darüber, „nur” “solange zu arbeiten, bis das Urlaubsprogramm ansteht, die Produktivität steigert. Weniger Arbeit im zeitlichen Sinne heißt also nicht unbedingt, dass man weniger schafft – im Gegenteil, die Motivation ist wesentlich ausgeprägter.

Planung ist alles

Wer eine Workation machen möchte, kommt nicht drumherum, Zeit in eine gute Vorbereitung zu investieren. Akribische Planung zahlt sich im Nachhinein aus: Wie möchte ich den Tag gestalten, welche Aktivitäten stehen an, wer kümmert sich um was – all diese Dinge sollten im Voraus bereits geklärt sein, um Chaos zu vermeiden.

Feste Dienste (z.B. “Frühstücksdienst”, “Aufräumdienst”, etc.) können dabei helfen, eine gewisse Struktur und Ordnung zu erhalten. Außerdem können bestimmte Aktivitäten, Events oder Workshops bereits vorab aufgeteilt und organisiert werden. Auch ein fester Tagesablauf sollte definiert werden, um sicherzustellen, dass für die wichtigsten To-Do’s genug Zeit bleibt und sich jede und jeder im Team daran orientieren kann.

Ganz klassisch eignet sich der Vormittag als Arbeitszeit, am Nachmittag sind dann vielleicht Aktivitäten und Freizeitprogramm geplant. Wichtig: Bei der Workation sollte der Fokus auf dem Team liegen. Es geht darum, mal auf eine andere Art und Weise zusammenzuarbeiten, Teambuilding zu betreiben und sich auf einer neuen Ebene kennenzulernen. Dafür sollten weniger wichtige Calls auch mal ausfallen können.

Der richtige Umfang

Eine Workation funktioniert nur durch eine vorübergehende Verringerung der Arbeitszeit und gleichzeitig einer Priorisierung des Teams als Ganzes. Auch wenn es schwer umzusetzen scheint: Aber die Arbeit sollte in dieser Zeit wirklich nebensächlich sein und der Fokus stattdessen darauf liegen, was das Team will und wie man diese Wünsche am besten erreichen oder ermöglichen kann. In jedem Fall ist es gut vorher sicherzustellen, dass die Location auch wirklich nutzbar ist und ihren Zweck – welcher genau das auch sein mag – erfüllt.

Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten, Freizeitangebote, genug Platz für Co-working, gute Erreichbarkeit… all diese Aspekte haben von Team zu Team eine unterschiedliche Bedeutung und sollten bei der Wahl des Workation-Ziels im Hinterkopf behalten werden. Nicht zu vergessen: Trotz allem ist es natürlich schwer bis kaum möglich, die Arbeit für den gewählten Zeitraum komplett ruhen zu lassen. Eine gewisse Erreichbarkeit muss garantiert sein und Aufgaben mit hoher Priorität müssen erledigt werden. Das darf bei der Ausgestaltung der Workation nicht außer Acht gelassen werden.

Fazit: Remote Work ist nicht gleich Workation

Auch wenn es so klingt, als könnten nun alle Arbeitnehmenden, die eine Möglichkeit für Remote Work haben, ständig Urlaub machen – Remote Work nicht gleichzusetzen mit Workation. Wer Remote arbeitet, hat trotzdem ein volles Arbeitspensum, nur dass dieses ortsunabhängig und zeitlich flexibel zu absolvieren ist.

Bei einer Workation hingegen steht die Priorisierung des Team-Gedankens und weniger die Arbeit im Vordergrund. Wer diese Idee also wirklich umsetzen und nicht nur an der Oberfläche kratzen möchte, sollte in eine gute Planung und Vorbereitung investieren. Es lohnt sich: Am Ende steht ein zufriedenes Team, das gleichzeitig produktiver und besser zusammenarbeitet.

Über Philipp Reittinger

Philipp Reittinger ist Geschäftsführer von ZweiDigital und absoluter Social-Media-Profi. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt baute er zunächst den Bereich App-Marketing bei Shopgate auf und verantwortete bei Vier für Texas das Thema Performance Marketing, ehe er mit Andreas Arndt 2018 ZweiDigital gründete. Die Social-Ads-Agentur ZweiDigital aus Frankfurt entwickelt für Kund:innen wie Connox, Waterdrop, Longines und SportSpar individuelle Performance-Kampagnen auf Facebook, Instagram, LinkedIn, Pinterest und TikTok.

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