ARKM.marketing

Für gerade mal 88 Cent pro Kilogramm werden Bananen von Discountern und Lebensmitteleinzelhändlern angeboten – und das seit Jahren immer häufiger. Dabei haben die Billigpreise weitreichende Folgen: „Die Preise decken nicht einmal die Kosten einer nachhaltigen Produktion“, sagte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair e.V. im Vorfeld der Fruit Logistica. „Produzentenorganisationen stehen enorm unter Druck. Entweder sie liefern ihre Waren zu den geforderten Konditionen oder sie verlieren wichtige Kunden. Dabei ist ein Anbau zu den aktuellen Preisen schlichtweg nicht möglich, ohne dass Menschen und Umwelt darunter leiden“, so Overath weiter. Wer Produzenten und Umwelt schützen möchte, sollte zu Bananen mit dem grün-blau-schwarzem Fairtrade-Siegel greifen. Der Fairtrade-Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie, ein zusätzlicher finanzieller Aufschlag, sind nicht verhandelbar und müssen unabhängig vom Ladenpreis an die Produzenten bezahlt werden. Etwa 125.000 Tonnen Fairtrade-Bananen wurden 2019 verkauft – 44 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Damit ist in etwa jede sechste Banane fair gehandelt. 64 Prozent der Fairtrade-Bananen sind zudem bio-zertifiziert.

Faules Geschäft: Die Produktionskosten steigen, doch die Preise fallen

Während der Lebensmitteleinzelhandel vom Geschäft mit den Billigbananen profitiert, bleiben die Produzenten auf ihren Kosten sitzen: „Dünger, Verpackung und Transport werden teurer, sodass die Preise in die Höhe gehen müssten. Nur wenn die Bauern die wachsenden Produktionskosten auffangen, Umweltproblemen und Schädlingsbefall begegnen können, hat der Bananenanbau eine Zukunft“, warnte Silvia Campos, Global Product Managerin für Bananen bei Fairtrade International. Alleine durch Präventionsmaßnahmen gegen Schädlinge wie die Panamakrankheit TR4 müssten die Produktionskosten um schätzungsweise 11 bis 14 Cent pro Bananenkiste (18,14 kg) steigen. Der aggressive Bananenpilz war im Sommer 2019 in Kolumbien aufgetaucht; er zerstört befallene Bananenbestände innerhalb kürzester Zeit. Schutzmaßnahmen wie die Umzäunung der Betriebe und die Installation von Kontroll- und Desinfektionssystemen können das Risiko eines Pilzbefalls verringern. „Wer sich solche Maßnahmen nicht leisten kann, droht alles zu verlieren. Gerade kleine und mittlere Farmen sind betroffen. Langfristig droht dadurch ein Anstieg der Arbeitslosigkeit und der Armut im Globalen Süden“, so Campos. Damit Unternehmen künftig mehr Verantwortung für die Menschen im Anbau übernehmen, fordert TransFair e.V. ein Lieferkettengesetz. Mehr dazu unter: https://www.fairtrade-deutschland.de/service/newsroom/news/details/transfair-befuerwortet-lieferkettengesetz-4385.html

Fruchtimporteur Port International führt klimaneutrale Bananen ein

Der Hamburger Fruchtimporteur Port International setzt sich für mehr Klimaschutz ein. Mit „Be Climate“ hat das Unternehmen im Herbst 2019 die erste klimaneutrale Marke für Obst und Gemüse auf den Markt gebracht. Seit Anfang des Jahres beliefert Port die belgische Supermarktkette Delhaize mit den ersten klimaneutralen Bananen. Delhaize ist mit rund 800 Filialen der erste Einzelhändler in Europa, der eine Komplettumstellung auf klimaneutrale Bananen für das kommende Jahre angekündigt hat. Mehr dazu unter: https://www.fairtrade-deutschland.de/service/newsroom/news/details/kein-krummes-ding-klimaneutrale-bananen-4583.html

Bildquellen

ARKM.marketing